Workshop "Bestandserhaltung analoger Fotos" des Landesverbandes Sachsen im VdA

Bericht: Karsten Sichel

Der Landesverband Sachsen im VdA veranstaltete am 13. April 2016 im Archivzentrum Hubertusburg seinen nunmehr 8. Workshop, der das Thema des vorjährigen Sächsischen Archivtages weiter vertiefte. Die Veranstaltung wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsarchiv, Archivzentrum Hubertusburg, vorbereitet und durchgeführt.

Die Zahl von 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestätigte erneut die große Nachfrage und das vom Vorstand des Landesverbandes eingeschlagene Konzept der Workshops als Ergänzung zu den Archivtagen.

Einleitend stellte Regine Bartholdt Geschichte und Techniken analoger Fotografien vor, die zum Verständnis der im Archiv vorhandenen Fotos unverzichtbar sind. Darauf aufbauend erläuterte Ulrike Müller Möglichkeiten zur Identifizierung fotografischer Verfahren. An praktischen Beispielen konnten sich die Teilnehmer selbst an der Identifizierung von Fotoverfahren versuchen, was sich als teilweise sehr schwierig herausstellte. Zum Abschluss gab Barbara Kunze einen Überblick über die Anforderungen an die Lagerung fotografischer Materialien. Sie verwies dabei unter anderem auf die Besonderheit von Fotos, im Gegensatz zu Papier nicht heterogen, sondern aus verschiedenen Materialien zusammengesetzt zu sein, die eigentlich unterschiedliche Lagerungsbedingungen bräuchten. Es wurde deutlich, dass die Anforderungen an die Verpackung von jedem Archiv gut umsetzbar sind. Weitaus schwieriger ist die Schaffung der für Fotos besonderen klimatischen Bedingungen, die in kleineren Archiven i.d.R. wahrscheinlich nicht erfüllbar sind. Auch der Konflikt zwischen Bestandserhaltung und Benutzung aufgrund der weit auseinandergehenden klimatischen Parameter im (Foto)-Magazin und Benutzersaal wurde thematisiert.

Neben den Fotos wurde von allen drei Referentinnen auch auf die Besonderheiten von Filmmaterial – und hier besonders von Nitrofilmen – eingegangen.

Ein kurzer Rundgang durch das Archivzentrum rundete das Programm ab.

Die in Auswertung des Workshops durchgeführte Online-Umfrage bei den Teilnehmern ergab eine durchweg sehr gute Einschätzung.

Die im Nachgang an die Teilnehmer auch als PDF ausgereichten Handouts mit ausführlichen Literaturhinweisen sind eine wichtige Hilfe in der täglichen Arbeit mit den Fotos, da die Zeit des Workshops aufgrund der Fülle der Fragen, die das Thema berühren, nicht ausreichte, um eine Sicherheit bei der Identifizierung der verschiedenen Verfahren zu erlangen.

Allen Beteiligten, besonders den Referentinnen aus dem Sächsischen Staatsarchiv und Herrn Dr. Huck, Leiter des Archivzentrums, sei an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt.