Informations- und Erfahrungsaustausch 2014

Bericht von Dr. Thekla Kluttig

Erstmals fand am 19. September 2014 ein Informations- und Erfahrungsaustausch aller FAMI-Ausbilder in der Fachrichtung Archiv im Freistaat Sachsen statt. Initiator war der Landesverband Sachsen im VdA. Er wurde von der Landesdirektion Sachsen als zuständige Stelle nach dem Berufsbildungsgesetz unterstützt, deren Infrastruktur am Standort Leipzig durch den Landesverband genutzt werden konnte.

Für eine gute Ausbildung im dualen System bedarf es einer Zusammenarbeit der verschiedenen Beteiligten, an erster Stelle der Ausbildungsbetriebe und der Berufsschule. Im Freistaat Sachsen ist dies für den FAMI-Beruf die Gutenbergschule, das Berufliche Schulzentrum der Stadt Leipzig. Die Einladung des VdA-Landesverbandes richtete sich daher sowohl an die Ausbildungsbetriebe im Zuständigkeitsbereich der Landesdirektion Sachsen, der Industrie- und Handelskammern und des Bundesverwaltungsamtes, als auch an die Gutenbergschule. Die Resonanz zeigte das große Interesse: 20 Teilnehmer u. a. aus Bautzen, Chemnitz, Dresden, Pirna und Zwickau kamen in Leipzig zusammen, lediglich ein Ausbildungsbetrieb war nicht vertreten.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Katja Süsser (Landesdirektion Sachsen) und Dr. Thekla Kluttig (VdA-Landesverband Sachsen) hatten die Teilnehmer/innen Gelegenheit, sich vorzustellen und ihre Erwartungen an die Veranstaltung zu äußern. Zum Einstieg stellte Birgit Giese (Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig) anschließend die betriebliche Ausbildungsplanung für das 1. bis 3. Ausbildungsjahr im Staatsarchiv Leipzig vor, das seit dem Jahr 2000 kontinuierlich sechs FAMI-Auszubildende verteilt auf zwei Lehrjahre betreut. Nach einer Gesprächsrunde bot Katrin Heil, Fachlehrerin an der Berufsschule, einen Überblick über die archivfachlichen Lehrinhalte an der Berufsschule und ihre zeitliche Staffelung in den drei Ausbildungsjahren.  Der stellv. Schulleiter der Berufsschule, Uwe Schubert, erläuterte ergänzend die Rahmenbedingungen der Tätigkeit der Berufsschule, darunter spezifische Festlegungen des sächsischen FAMI-Lehrplans für die Berufsschule und Defizite in der personellen wie finanziellen Ausstattung.

Im Plenum und am Rande der Veranstaltung zeigten die angeregten Gespräche das Interesse an einem Austausch, z. B. bezogen auf die Vermittlung von (spartenübergreifenden) Praktikumsplätzen. Besonderen Bedarf an einer Überarbeitung des Lehrplans und einer Verbesserung der Ausbildungsinhalte sahen die Teilnehmer in den Bereichen Schriftgutverwaltung (inkl. Elektronische Vorgangsbearbeitung) und Archivierung elektronischer Unterlagen. Der Landesverband Sachsen im VdA wird das Thema weiter verfolgen. Angesichts des geäußerten Interesses der Teilnehmer wird die Wiederholung eines solchen Treffen in etwa zwei Jahren vorgemerkt; daneben besteht jährlich die Möglichkeit für alle Ausbildungsbetriebe (und solche, die es werden wollen), den Tag der offenen Tür an der Gutenbergschule zur Verbesserung der Kontakte zu nutzen.